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"Schon immer 1000 Jahre alt"

Forstwirt Arno Fertig und Forstwirtschaftsmeister Hubert Geis nach einem "Probeschnitt"

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Alter des berühmtesten Spessartbaumes wird bestimmt

Rohrbrunn, 27. Februar 2015 - Eines der letzten großen Geheimnisse des Spessart wird in einem gemeinsamen Projekt von Spessartbund, Archäologischem Spessartprojekt  (ASP) und Bayerische Staatsforsten, gelüftet: Ist die sogenannte „1000jährige Eiche“ bei Rohrbrunn tatsächlich 1000 Jahre alt geworden oder ist sie viel jünger, wie Jann Oetting, Leiter des Staatsforstbetriebes Rothenbuch, aufgrund der Stammform und aufgrund von historischen Aufzeichnungen über die Bewirtschaftung des Spessarts eigentlich vermutet.

Demnach keimte der Eichensämling im Spessart etwa um die Zeit des 30jährigen Krieges und wäre von dem in der Überlieferung immer genannten Alter von 1000 Jahren weit entfernt. Der wohl berühmteste und bekannteste Baum des Spessarts, „der schon immer 1000 Jahre alt war und scheinbar nicht älter wurde“,  wurde vermutlich im Jahr 2014 bei einem Sturm durch eine umfallende Buche umgerissen. Zu seinen „Lebzeiten“ wurden angeblich  „sieben Mannsbilder“ benötigt, um den Baum zu umspannen.  Der stand in der Waldabteilung „Dreibuch“ bei Rohrbrunn, wo seine „sterblichen Überreste“ jetzt Insekten und Pilzen  im „Totholz“ wertvolle Nahrung bietet und die Wildkatze vielleicht sogar im hohlen Baumstamm Unterschlupf findet.

Dr. Gerrit Himmelsbach, Hauptvorsitzender des Spessartbundes, erläuterte bei einem Ortstermin bei Rohrbrunn den Sinn und Zweck des Projektes. Dr. Gerhard Ermischer, Vorsitzender des Archäologischen Spessartprojektes (ASP) war extra in den Spessart bei Rohrbrunn angereist, um dabei zu sein, als mit Zustimmung der Unteren Naturschutzbehörde zwei Proben aus dem alten Eichenstamm entnommen wurden. Jann Oetting, Forstbetriebsleiter und Hauptnaturschutzwart des Spessartbundes, und Forstreferendar Wolfgang Stöger waren dabei, als Forstwirtschaftsmeister Hubert Geis und Forstwirt Arno Fertig zwei Proben aus dem alten Stamm schnitten.  

„Fast wie durch warme Butter“ gingen die fachmännischen Schnitte mit der großen Motorsäge durch die morsche Spessarteiche. Die beiden Proben wurden noch vermessen. Nach einer kurzen Zwischenlagerung im Forstbetrieb Rothenbuch werden die Baumproben jetzt zur Auswertung nach Mannheim gebracht. Dort werden die Scheiben von Dr. Thorsten Westphal vom dendrochronologischen Labor des Curt-Engelhorn-Zentrums (CEZ) für Archäometrie untersucht. Einen „internationalen Flair“ bekam die Aktion durch die chinesische Praktikantin Yan Qin-Menzel. Sie absolviert zur Zeit beim ASP in Aschaffenburg ein Praktikum und zeigte sich sehr interessiert am Waldbau im Spessart und der Geschichte der sagenumwobenen 1000jährigen Eiche.