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Schutzgemeinschaft Deutscher Wald zu Besuch in der Kürnach

Revierleiter Markus Pfleghardt erklärt den Waldnaturschutz der Bayerischen Staatsforsten.

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Interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer lauschen der Exkursion und den Ausführungen von Förster Markus Pfleghardt.

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10. Oktober 2023, Sonthofen - Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald besuchte im Rahmen einer Exkursion im Allgäu das Revier Kürnach-Nord des Forstbetriebs Sonthofen. Vorgestellt wurde das Naturschutzkonzept des Forstbetriebs Sonthofen. Die Bayerischen Staatsforsten verbinden Waldschutz und -nutzung auf der gleichen Waldfläche.

„Strukturen im Wald zu erhalten und zu fördern sind wichtige Bausteine des Waldbaus beim Forstbetrieb Sonthofen. Im Waldnaturschutz bedeutet dies beispielsweise stehendes und liegendes Totholz oder sogenannte Methusaleme, das sind sehr starke Einzelbäume, zu belassen. Außerdem bleiben Biotopbäume, also lebende Bäume mit Strukturmerkmalen wie Astabbrüchen oder Baumhöhlen bis zu ihrem natürlichen Zerfall stehen. Angestrebt werden zehn Biotopbäume pro Hektar Wald“, fasst Revierleiter Markus Pfleghardt das Naturschutzkonzept des Forstbetriebs zusammen. Er pflegt den Staatswald in der nördlichen Kürnach.

Diese Naturschutzaspekte werden bei der regulären Waldpflege ständig mitbeachtet. Außerdem sind naturschutzfachlich äußerst bedeutsame Flächen unter dem Überbegriff Naturwaldflächen aus der Nutzung genommen und bilden ein Netz von Trittsteinen für den Artenschutz.

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald war bei der Exkursion in der Kürnach überzeugt, dass dieser Weg ein sehr guter ist. Ein Exkursionsteilnehmer fasste seine Erkenntnisse so zusammen: „Deutschland hat gerade im Zeichen des Klimawandels sehr gute Verwendung und eine große Nachfrage nach dem wundervollen Rohstoff Holz. Dieser ist nachhaltig, umwelt- und klimafreundlich – allerdings nur dann, wenn er aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt, bei der der Wald erhalten bleibt und Rücksicht auf die dort lebenden Arten und die vielseitigen Waldfunktionen genommen wird. Die Bayerischen Staatsforsten versuchen, diesen Ansprüchen gerecht zu werden.“ Auch eine andere Exkursionsteilnehmerin zeigte sich überzeugt: „Zu viel Totalschutz im Inland kann die Waldausbeutung im globalen Ausland fördern, da dort leider meist keine multifunktionale Forstwirtschaft betrieben wird“. Förster Markus Pfleghardt ergänzt: „Der Verbraucher unterstützt die örtliche Waldwirtschaft, indem er auf die Verwendung heimischer Hölzer und Holzprodukte aus heimischen Wäldern achtet.“