Sicherheit und Naturschutz im Teufelsloch: Schwierige Baumfällung
03. Juli 2020, Bayreuth/Waldhütte - Das „Teufelsloch“ zwischen Oberwaiz und der Gaststätte Waldhütte in der Gemeinde Eckersdorf ist ein naturnahes Schutzgebiet mit einem beliebten Wanderweg zwischen Felsblöcken, Bach und uralten Bäumen. Spezialisten der Bayerischen Staatsforsten mussten dort mehrere Bäume fällen, die durch den Borkenkäfer abgestorben sind und die benachbarte Brücke sowie Autofahrer und Radfahrer gefährdet haben. Die gefällten Bäume bleiben als liegendes Totholz im Wald und sind Lebensraum für verschiedene Pflanzen- und Tierarten.
Die Buchen zeigen sich durch den Regen der vergangenen Wochen im sattgrünen Laub, die Sonne scheint vom blauen Himmel und im „Teufelsloch“ zwischen Oberwaiz und der Gaststätte Waldhütte tun sich sonderbare Dinge. Bunte Seile hängen an einigen abgestorbenen, großen Fichten. Waldarbeiter in oranger Warnkleidung klettern auf Bäume. Forstschlepper spannen Seile um dicke Fichten in die richtige Richtung zu lenken.
Maike Adam, seit April neue Leiterin des Forstreviers Waldhütte der Bayerischen Staatsforsten, hat in den vergangenen Wochen festgestellt, dass im Naturschutzgebiet „Teufelsloch“, durch das ein wunderschöner Wanderweg führt, mehrere Fichten vom Borkenkäfer zum Absterben gebracht worden sind. Weil sie in unmittelbarer Nähe zur Brücke an der Gemeindeverbindungsstraße stehen, müssen diese Fichten gefällt werden.
Sie sind bereits ohne Rinde und von Ihnen geht keine Gefahr durch Borkenkäfer mehr aus, aber bei einem Sturm könnten Sie auf die Brücke oder Straße stürzen. Forstwirtschaftsmeister Rainer Schmidt steigt als erfahrener Baumkletterer auf die zu fällenden Bäume und bringt die Seilsicherung an, mit der die Bäume weg von der Brücke gelenkt werden können. Die Forstwirte Jochen Kilian, Andres Frey und Helmut Schwarz fällen zielgenau die Bäume und sichern abwechselnd die öffentliche Straße ab. Einzelne der gefällten Fichten bleiben im wildromantischen „Teufelsgraben“ liegen und verstärken den Eindruck des „Abenteuerwaldes“. Die restlichen Bäume werden nicht aufgearbeitet und verkauft, sondern an geeigneter Stelle im gleichen Waldbestand als liegendes Totholz belassen. Damit verbleibt das Holz als wichtiger Bestandteil in diesem „Trittstein natürlicher Waldentwicklung“ und kann als Lebensraum für Pilze, Flechten, Farne, Amphibien und Insekten dienen sowie Geburtsstätte für neue Bäume werden, die sich auf den liegenden Baumstämmen in den nächsten Jahren über Samen natürlich ansiedeln.
„Ich bin zufrieden, dass wir in einer aufwändigen Aktion die Sicherheit der Straßennutzer herstellen konnten und die vor wenigen Jahren mit Sandstein sanierte Brücke unbeschadet erhalten haben. Der wildromantische Charakter des „Teufelsloch“ bleibt gewahrt und die entnommenen Bäume können im Schutzgebiet verbleiben“ ist das Fazit von Forstbetriebsleiter Fritz Maier nach Abschluss der Aktion. „Mein Dank gilt auch unseren hoch qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für Ihre gute Arbeit und die Berücksichtigung aller wichtigen Faktoren in diesem sensiblen Bereich“.