Neumeyer: "Naturschutz im Gebiet der Weltenburger Enge muss auf jeden Fall gewährleistet sein"
Umstrittene Fällungen sollen unter wissenschaftlicher Begleitung untersucht werden / Staatsforsten ordnen Fällungsstopp im Bereich der Weltenburger Enge an
02. März 2020, Regensburg – Zu Berichten über Fällaktionen im Bereich der Weltenburger Enge im Landkreis Kelheim erklärt der Vorstandsvorsitzende der Bayerischen Staatsforsten Martin Neumeyer, dass der Naturschutz in diesem wertvollen Gebiet auf jeden Fall gewährleistet sein muss. Der Staatsforstenchef ordnete mit sofortiger Wirkung einen vollständigen Holzerntestopp für das betroffene Gebiet an. Die jetzt kritisierte Holzernte im Bereich der Weltenburger Enge wurde von Dezember 2019 bis Februar dieses Jahres durchgeführt und ist zwischenzeitlich abgeschlossen.
Zugleich verfügte der Staatsforstenchef eine Untersuchung der kritisierten Holzernte, die wissenschaftlich begleitet werden soll. „Hier müssen alle offenen Fragen geklärt werden, wie z.B. ob die Holzernte naturverträglich und maßvoll durchgeführt worden ist“, so Neumeyer. „Auf der einen Seite gibt es massive Vorwürfe, auf der anderen Seite gibt es eine entschiedene Verteidigung der Maßnahmen durch den verantwortlichen Forstbetrieb Kelheim. Deshalb sollen die Fällungen gemeinsam von den Staatsforsten, den Naturschutzbehörden, der Forstverwaltung und unter wissenschaftlicher Begleitung untersucht und bewertet werden“, so der Staatsforstenchef. Bereits in der vergangenen Woche hat in einem Ortstermin das für die Forstaufsicht zuständige Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Abensberg die Fällungen begutachtet und erklärt, dass „beide Maßnahmen vollständig der guten fachlichen Praxis“ entsprechen sowie „keinerlei Anhaltspunkte gefunden wurden, die die genannten Vorwürfe stützen.“
Die Holzernte fand nicht in dem von Ministerpräsident Dr. Markus Söder vor kurzem ins Leben gerufenen ersten Nationalen Naturmonument in Bayern, sondern in benachbarten Naturschutzgebieten statt. Die beiden Naturschutzgebiete „Weltenburger Enge“ sowie „Hirschberg und Altmühlleiten“ gehören zu den ältesten Naturschutzgebieten in der Region. „Diese wertvollen Naturschutzgebiete liegen uns als Staatsforsten und den verantwortlichen Förstern vor Ort seit Generationen besonders am Herzen. Deshalb muss auch dieser Einzelfall untersucht werden. Wir haben sichergestellt, dass für den Zeitraumder Untersuchung die gefällten Bäume unverändert am Boden bleiben, um sich ein objektiveres Bildmachen zu können“, so der Staatsforstenchef.
Zugleich wirbt der Staatsforstenchef neben dem jetzt zu untersuchenden Einzelfall um Vertrauen in dieArbeit der Förster: „Die Pflege des Waldes einschließlich einer nachhaltigen Holznutzung,Baumpflanzungen, die Jagd und die Pflege von Wegen für Freizeit und Erholung werden seitJahrzehnten von staatlichen Förstern fachmännisch betreut und gemanagt. So wie der Wald heute istund wie er zu Recht von allen geliebt wird, ist er das Werk der Natur und von Generationenverantwortungsbewusster Förster.“