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Tannenholz für die Artenvielfalt

Im Rahmen der nachhaltigen Bewirtschaftung belassen die Bayerischen Staatforsten gezielt stehendes und liegendes Totholz im Wald. Das Totholz ist besonders wertvoll für die Artenvielfalt (Foto: BaySF).

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Neureichenau, 22. März 2021 - Totholz ist eine herausragende ökologische Ressource in unseren heimischen Wäldern. Eine große Anzahl von seltenen Arten ist an Totholz als Lebensraum oder Nahrungsquelle gebunden. Die größte Vielfalt dieser Arten findet sich unter den Insekten, Pilzen, sowie Flechten und Moosen. Diese Artengruppen spielen eine sehr wichtige Rolle in unseren Wäldern, da sie beispielsweise Nährstoffkreisläufe steuern. Der Erhalt sowie die Bereitstellung von Totholz bei der Bewirtschaftung unserer Wälder ist daher ein wichtiges Ziel am Forstbetrieb Neureichenau der Bayerischen Staatsforsten. Dieses Ziel stellt jedoch unsere Förster- und Försterinnen vor so manche Herausforderung, da es einige Zielkonflikte z.B. mit Arbeits- und Verkehrssicherheit zu meistern gilt. Die Verbesserung unseres Wissens im Umgang mit Totholz ist daher von großem Interesse für uns.

In den nächsten Tagen und Wochen trägt der Forstbetrieb Neureichenau dazu bei, dass uns die Totholzforschung neue Erkenntnisse liefert: im Hüttenwald bei Freyung ernten die Azubis des Forstbetriebs unter der Anleitung ihres Ausbilders Christian Gibis und der zuständigen Revierleiterin Margit Messerklinger Tannenholz, das im Zuge eines Interreg-Projektes an ein grenzübergreifendes Forschungssprojekt der Nationalparke Bayerischer Wald und Šumava in Tschechien geliefert wird. Die Ergebnisse des Totholzexperimentes sollen später als Grundlage für Totholzkonzepte auch für Wirtschaftswälder dienen. Für die Lehrbuben des Forstbetriebs ist dies eine einmalige Gelegenheit, nicht nur ihre Fähigkeiten an der Motorsäge zu erproben, sondern auch spannende Einblicke in ökologische Zusammenhänge in ihrem Arbeitsumfeld, dem Wald, zu gewinnen. Ein Besuch mit Einführung vor Ort ist fest eingeplant, wenn das Totholzexperiment eingerichtet ist!

Die lokalen Holzverarbeiter brauchen sich im Übrigen keine Sorgen um die Ressource Tannenholz zu machen: die Forscher sind nicht an den wertvollen Stammabschnitten für die Säger interessiert. Möglichst grob und astig soll das Tannenholz nach ihren Wünschen sein. So ist hier jedem gedient!