Tüchtige Jugendliche pflanzen Klimawald
20. Oktober 2020, Neureichenau/Untergriesbach - Immer mehr Schülerinnen und Schüler wollen nicht traurig und tatenlos zusehen, wie die Wälder in ihrer Heimat unter dem Klimawandel leiden. Am 20. und 21. Oktober 2020 kamen die Jugendlichen der Hauptschule Untergriesbach nicht mit Büchern und Heften zum Unterricht, sondern mit Spaten, Schaufeln und Hacken. Sie folgten damit dem Beispiel der Realschule Bad Griesbach und brachen voller Tatendrang in den Wald des Landwirtschaftlichen Bezirksvereins, Weidegut Rechab auf. Dort hatten die Borkenkäfer im Sommer ein "Loch" in den Waldpelz gefressen, das wieder aufgeforstet werden muss. Die Förster Günther Kohl, der seit mehr als 50 Jahren für den Wald des Weidegutes verantwortlich ist, und Christian Fischer von der Bayerischen Forstverwaltung hatten einen Pflanzplan für die 4.100 Quadratmeter große Fläche ausgearbeitet. Der Plan gibt vor, welche Baumart an welchem Platz gepflanzt werden sollte. Fachkundig angeleitet und unterstützt wurden die jungen Leute von Günther Kohl. Außerdem halfen Forstwirte und Auszubildende vom Forstbetrieb Neureichenau der Bayerischen Staatsforsten und Karl-Heinz Knollmüller dazu. Zwei Schultage waren anberaumt, damit die Schüler der Abschlussklassen Roteichen, Hainbuchen, Schwarzerlen, Weißtannen, Douglasien und ein paar Fichten pflanzen konnten. Diese Baumartenmischung wird für die klimatischen Veränderungen besser gewappnet sein.
Die Wälder leiden unter Trockenheit und Hitze. Der Wald und seine Funktionen sind in Gefahr. Der Klimawandel gefährdet insbesondere Baumarten, die anfällig für Hitze, Trockenheit, Sturm oder Schadinsekten sind. Er verändert die Waldgesellschaften und beeinträchtigt deren Funktionen. Waldbesitzer und Holzwirtschaft stehen vor großen Herausforderungen, wie wir sie bisher nicht kennen.
Die bayerische Staatsregierung stellt daher den Waldbesitzern durch Förderprogramme der Bayerischen Forstverwaltung großzügig finanzielle Mittel für Wiederaufforstungen nach Schadereignissen zur Verfügung. Mit den richtigen Mischbaumarten können die Waldbesitzer so ihre Wälder zukunftsfähig aufbauen und an den Klimawandel anpassen. Dass der Sektor Forst und Holz zu den wichtigsten Branchen in Bayern gehört, steht außer Zweifel. Und dass stabile Wälder und intelligente Holznutzung eine Schlüsselrolle im Klimaschutz bilden, wissen die jungen Helfer. Vielen Dank allen Helferinnen und Helfern!