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Verkehrssicherung im Wald

Über einen Wanderweg gestürzte Esche. Im Hintergrund sind weitere abgestorbene Bäume erkennbar (Foto: Moritz Janzen, BaySF).

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Nach Starkregen abgerutschte Wegeböschung. Größere Rutschungen könne auch die Bäume im Gelände destabilisieren oder sogar mit sich reißen (Foto: Moritz Janzen, BaySF).

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Förster hofft auf Verständnis der Bürgerinnen und Bürger

03.02.2025, Sonthofen/Lindau - Mit kritischem Blick schaut Förster Moritz Janzen in die Krone einer Esche, die neben der Autobahn steht. Das Waldgrundstück, auf dem der Baum wächst, gehört zum Bayerischen Staatswald bei Lindau und ist Teil des Reviers von Förster Janzen. Er ist damit verantwortlich, Gefahren, die vom Baumbestand ausgehen können, zu erkennen und gegebenenfalls zu beseitigen. Nicht jeder einzelne Baum im gesamten Revier muss deswegen kontrolliert werden. Aber wo sich in der Nähe öffentliche Straßen und Wege oder auch Spielplätze befinden, ist die Verkehrssicherungspflicht gegeben.

Im Wald muss dagegen der Waldbesucher mit sogenannten “waldtypischen Gefahren” rechnen und sich entsprechend verhalten. “Es ist gesunder Menschenverstand gefragt, wenn man sich in der Natur bewegt”, sagt der Forstmann und weiter: “Wer sich bei Sturm in den Wald begibt oder sogar Absperrungen der Waldwege ignoriert, der handelt mindestens fahrlässig und auf eigene Gefahr.” Solche Absperrungen können bei Baumfällarbeiten errichtet werden, aber auch bei allgemeinen Gefahrensituationen erforderlich werden. Wenn zum Beispiel ein Starkregen Wegeböschungen destabilisiert oder es entlang von Wanderwegen viele Bäume mit einem erhöhten Gefahrenpotenzial gibt, muss ein solcher Weg bis zur Beseitigung der Gefahren gesperrt werden. „Bitte halten Sie sich an solche Absperrungen, wir stellen die nie ohne Grund auf“, appelliert Förster Janzen an alle Waldbesucher.

Die Esche in der Nähe der Autobahn hat ein bei dieser Baumart verbreitetes Problem: das Eschentriebsterben - eine Pilzerkrankung, die zum Absterben der Äste und auch der Wurzeln der Eschen führt und den Bäumen dadurch die Standfestigkeit nimmt. Zusätzlich entsteht Totholz in den Kronen, das unvermittelt herabfallen und dadurch auch eine Gefahr bedeuten kann. Nahezu alle Eschen in Mitteleuropa sind betroffen und müssen, wenn sie in der Nähe von öffentlichen Straßen stehen, gefällt werden. Das kann auch ganze Waldstreifen zum Beispiel entlang von Bahnlinien oder eben Autobahnen betreffen. „In solchen Fällen wird das Landschaftsbild schon verändert, das fällt keinem Förster leicht”, sagt Janzen, „aber niemand möchte verantwortlich dafür sein, dass jemand zu Schaden kommt“, und fügt hinzu, „in den nächsten Wochen werden in den Staatswäldern rund um Lindau an mehreren Orten Verkehrssicherungshiebe durchgeführt werden, zum Beispiel im Rickenbachertobel oder an der Laiblachstraße Richtung Hangnach. Ich hoffe auf das Verständnis der Bürgerinnen und Bürger, wenn es zu Behinderungen oder Umwegen kommt. Es sollen in Zukunft ja auch alle gesund und pünktlich an ihrem Reiseziel ankommen…”