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Vor 300 Jahren: Wilddieb Hasenstab im Spessart geboren

Wahrscheinlich übernachtete der Jäger Johann Sator im heute zum Forstbetrieb Rothenbuch gehörenden Forsthaus Kropfbrunn. Er war so viel früher im Wald, als der Erzwilderer Johann Adam Hasenstab dachte – was ihm zum Verhängnis wurde: Am 3.06.1773 wurde er von Sator erschossen (Foto: BaySF)

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Vor genau 300 Jahren, am 21. September 1716, wurde der „Erzwilddieb“ Johann Adam Hasenstab in Rothenbuch im Spessart geboren. „Obwohl Hasenstab ein extrem gefährliches Leben führte, wurde er immerhin 57 Jahre alt. Sein Unwesen und die Jagd auf ihn beschäftigten damals viele Forstleute. Heute haben wir mit Wilderei fast keine Probleme mehr“, freut sich Forstbetriebsleiter Jann Oetting.

Der Wald war damals im Spessart der wichtigste Arbeitsplatz, die Kurmainzer Forstorganisationen der mit Abstand größte Arbeitgeber. Extrem viele Berufe hingen vom Wald und seinen Produkten, v.a. Holz ab. „Und dann gab es eben auch Berufswilderer, wie Johann Adam Hasenstab einer wurde, weil ihm wohl die Bezahlung als Jagdgehilfe zu gering war“ mutmaßt Oetting. Der Forstchef weiter: „Heute bezahlen wir zum Glück besser. Unsere Beschäftigten - immerhin fast 50 an der Zahl – haben bei den Bayerischen Staatsforsten ein gutes Auskommen. Außerdem bieten wir – je nach Berechnung – weitere ca. 20 Vollarbeitsplätze für Unternehmer.“

Johann Adam Hasenstab dürfte einer der bekanntesten deutschen Wilderer sein. Er wurde am 21.09.1716 in Rothenbuch geboren und nach einer mehrere Jahre dauernden Verfolgung vom Bischbrunner Revierjäger Johann Sator im Kropfbachtal „erlegt“, wie im Rechnungsbuch der Rothenbucher Kellerei vermerkt ist. „Heute spielt die Wilderei v.a. im Liedgut eine wichtige Rolle. Die teilweise um Leben und Tod gehenden Streitigkeiten zwischen Wilderer und Förster sind Geschichte – wir Förster und unsere Arbeit im Spessart sind anerkannt und jeder kann das Ergebnis unserer Waldpflege bewundern: Die weltberühmten Spessarteichen, die es ohne uns nicht geben würde. Erst letzte Woche war dafür eine Gruppe japanischer Förster bei uns...“ freut sich der Rothenbucher Forstbetriebsleiter.