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Wald für die Zukunft: Azubis pflanzen bei winterlicher Witterung

Bild: Start eines besonderen Ausbildungsprojektes: Azubis und Vertreter der Firma Gerresheimer begründen nahe Tettau ein Stück Zukunftswald (Bild: P.Hagemann).

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Forstbetrieb Rothenkirchen, 21. April 2024 -  „Passt auf, dass nicht zu viel Schnee im Pflanzloch ist.“ Sogar im Frühling ist dieser Hinweis von Vorabeiter Andreas Gohlke im „Haderholz“ oberhalb von Tettau noch angebracht. Der Forstwirt aus dem Forstrevier Tettau der Bayerischen Staatsforsten ist das Arbeiten bei jedem Wetter gewohnt. Und hier, in den höchsten Lagen des Frankenwaldes unmittelbar an der Grenze zu Thüringen, meldet sich der Winter auch noch im April zurück. Trotzdem läuft eine ganz besondere Pflanzaktion: Die Ausbildungsklassen der Tettauer Firma Gerresheimer haben ein gemeinsames Zukunftsprojekt für die Region ins Leben gerufen, mit dem sie aktiv bei der Wiederbewaldung der Heimat mitmachen. Kahle Stellen, die nach den Borkenkäferangriffen der Vorjahre entstanden sind, sollen dabei mit neuen Baumarten bepflanzt und damit eine klimastabile nächste Waldgeneration begründet werden. Das Besondere: Die jungen Leute wollen auch in den nächsten Jahren für das Stück Zukunftswald sorgen und den Bäumen weiter beim Aufwachsen helfen. Da gerade die Landschaft rund um Tettau besonders vom angrenzenden Staatswald geprägt ist, hatte man sich schnell auf den Forstbetrieb Rothenkirchen der Bayerischen Staatsforsten als Partner für die Aktion geeinigt.

Für den ersten Schritt trafen sich jetzt fünfzehn Azubis zusammen mit Ausbilder und Organisator Dominik Bomba und Ausbildungsleiter Michael Bayer mit dem Revierteam des Forstreviers an der ausgesuchten Kulturfläche. Forstrevierleiter Christian Goldammer hatte hier im Spätsommer die käferbefallenen Fichten aufarbeiten und im Herbst einen stabilen Zaun bauen lassen. Eintausend Eichen und Linden, die von der Geschäftsleitung gespendet wurden, sollten hier ihren Standort für die nächsten Jahrzehnte finden. Nach der einführenden Erklärung zur Pflanztechnik und zum vorbereitenden Wurzelschnitt beim Pflanzgut gingen die jungen Pflanzer dann mit Profiwerkzeug eifrig zur Sache. Aufmerksam beobachtet und angeleitet von den Forstwirten des Forstbetriebes und unter den Augen von Vertretern der Gerresheimer-Geschäftsleitung, der Personalabteilung und dem Betriebsrat erhielt dann Pflanze für Pflanze sorgfältig ihren neuen Lebensort. Keine leichte Arbeit bei steinigem Frankenwaldboden und der spätwinterlichen Witterung, dafür aber unterstützt durch eine zünftige Brotzeit vor Ort. Damit ist die erste Stufe des Ausbildungs-Projektes erfolgreich abgeschlossen. Wie es weitergeht, sind sich die Partner der Aktion einig: Mit weiterer sorgfältiger Pflege der Forstkultur sollen die Eichen und Linden zusammen mit den angrenzend gepflanzten Wildkirschen und einigen Nadelhölzern aus Naturverjüngung einmal zu einem ortsnahen Mischwald heranwachsen. Gut für´s Klima und nachhaltig für Mensch und Tier in der Region.