Wiener Wissenschaftler besuchen Nasslager der Bayerischen Staatsforsten
Exkursion zu den Nasslagern im Forstbetrieb Neureichenau und Bodenmais
16. September 2022, Bodenmais/Neureichenau - „Seit rund 15 Jahren betreiben wir in der BaySF mehrere Nasslager, unter anderem im Forstbetrieb Neureichenau die Lager „Stanglhäng“ in Mauth und „Schwarzenthal“ in Haidmühle, sowie im Forstbetrieb Bodenmais das Lager „Aumühle“ in Kollnburg,“ sagt Alfons Schwarzfischer vom Bereich „H“ (wie Holz) der Zentrale in Regensburg, „und weil wir in dieser Welt ja nicht die einzigen sind, die so was tun, ist der Kontakt mit der BOKU – der Universität für Bodenkultur in Wien – entstanden. Im Rahmen der angewandten Forschung wird dort aktuell ein Nasslagerkonzept für den Privat- und Kommunalwald in Vorarlberg entwickelt.“
Forschung ist das eine, Praxis ist das andere – gesagt, getan, insgesamt vier Wissenschaftler und Praktiker aus Österreich machten sich auf in den „Woid“, nämlich nach Neureichenau und Bodenmais. Privatdozent Dipl.Ing. Dr. Peter Rauch und Dr.Ing. Christoph Kogler von der BOKU, Unternehmensberater Dipl.Ing. Dr. Herbert Kohlross, und Dipl.Ing (FH) Andreas Hofbauer vom Waldverband Oberösterreich ließen sich einen Tag von Sonja Kreuzer und Alfons Schwarzfischer und den jeweiligen Nasslager-Beauftragten der Forstbetriebe Franz Gibis und Mario Hutterer die Lager zeigen. Zunächst wurden die Lager „Stanglhäng“ und „Schwarzenthal“ im Forstbetrieb Neureichenau besichtigt, dann ging es noch nach Bodenmais ins Lager „Aumühle“.
„Aumühle“ birgt noch eine Besonderheit: gemeinsam mit der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) und der BayWa läuft hier seit diesem Jahr das Projekt „SMART Rundholz-Nasslager“. Dazu Lagerbeauftragter Mario Hutterer: „Wir haben hier 5 Polter eingelagert, an denen mit Hilfe diverser Mess- und Steuerinstrumente eine „smarte“ = „schlaue“ Pumpen- und Beregnungssteuerung erprobt und erforscht werden soll. Wir versuchen herauszufinden, wie viel bzw. eigentlich wie wenig Wasser wir brauchen, um das eingelagerte Holz ohne Qualitätsverluste zu konservieren – jeder Liter Wasser kostet ja schließlich Geld in Form von Pumpenleistung.
Sonja Kreuzer von der Zentrale ergänzt: „Das Projekt erforscht Ressourcen und Energieeinsparung bei Anwender-freundlicher und mobiler Steuerung. Erste Erkenntnisse zeigen schon, dass eine Nachtabschaltung in der Bewässerung und größere Pausen im Beregnungszyklus möglich sind. Genaueres wollen wir gemeinsam mit der LWF noch herausfinden!“