Wildlinge und Buchenbeerntung für den Klimawald
Saalforstwaldarbeiter Benedict Bloid, Thomas Berger & Gerhard Oberkofler (v.l.) beim Ausheben von Buchenwildlingen (Foto: BaySF)
DownloadBezirksförster Jakob Stoffl (links) begutachtet mit Saalforstförster Daniel Trappmann einen buchenreichen Waldbestand für die offizielle Zulassung als Erntebestand (Foto: BaySF)
Download10.04.2025, St. Martin bei Lofer - Die Bayerischen Saalforste pflanzen in diesem Frühjahr rund 20.000 junge Bäumchen in die Wälder zwischen Leogang und Unken. Die bisher Fichtenreichen Waldbestände sollen in Zeiten des Klimawandels baumartenreicher werden. Gepflanzt werden an Gebirgs- und Standortbedingungen angepasste junge Bäumchen, z. B. Buchenwildlinge, die in buchenreichen Waldteilen natürlich herangewachsen sind. Sie werden derzeit von Waldarbeitern des Forstbetriebs ausgehoben.
Auch für die Saatgutgewinnung und die Nachzucht von jungen Buchen in Baumschulen sind buchenreiche Waldbestände wichtig. Bezirksförster Stoffl von der Bezirkshauptmannschaft Zell am See begutachtet diese Tage solche Waldbestände in den Saalforsten und schlägt sie behördlich als sog. „Zugelassene Erntebestände“ beim Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft vor.
In diesem Frühjahr werden die Bayerischen Saalforste rund 20.000 junge Pflanzen in die Bergwälder zwischen Leogang und Unken pflanzen; Lärchen, Tannen und Buchen bilden dabei den Schwerpunkt. Die jahrhundertelang von der Fichte dominierten Saalforstwälder werden in Zeiten des Klimawandels in baumartenreiche Wälder für die Zukunft umgebaut. Ziel ist es, die Wälder mit mehr Baumarten zu mischen, damit sie den Anforderungen eines heißeren Klimas in der Zukunft gewachsen sind.
Mehrere Waldarbeiter der Saalforste, so Benedict Bloid, Thomas Berger und Gerhard Oberkofler (s.a. Bild), sind derzeit mit großer Freude an der Arbeit in den buchendominierten Wäldern am Diesbachgraben bei Weißbach unterwegs, um junge Buchenwildlinge zu gewinnen. Die Altbuchen werfen regelmäßig ihre Bucheckern ab und hunderttausende junge Buchen sind im Schatten der Altbäume herangewachsen. Die feuchtere Aprilwitterung der letzten Tage nutzen die Waldarbeiter aktuell, um rund 10.000 dieser sogenannten Wildlinge aus dem Boden zu ziehen. In einigen Tagen werden sie dann in Waldteile verpflanzt, in denen bisher die Fichte vorherrscht. Dort werden sie ein wichtiges Element für zukunftsfähige, baumartenreich aufgebaute Bergwälder sein.
Bezirksförster Jakob Stoffl von der Bezirkshauptmannschaft Zell am See ist diese Tage auch in den wenigen buchenreichen Altbeständen der Saalforste unterwegs. Einige ausgewählte Bestände sollen künftig als „zugelassene Erntebestände“ das offizielle Einsammeln von Bucheckern ermöglichen, um in privaten Baumschulen oder dem BaySF eigenen Pflanzgarten im benachbarten Bayern junge Buchen für die heimischen Bergwälder nachzuziehen. Die Zulassung der Erntebestände ist wichtig, da herkunftsgesicherte Buchen derzeit von allen Waldbesitzern sehr gesucht sind, um Mischbestände für den klimaangepassten Wald der Zukunft zu etablieren.