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Der Ziegelschlagbrunnen oberhalb von Emmerichsthal

Geschichte

Emmerichsthal ist ein Weiler im Steinbachtal, zwischen Jossa, Ober- und Mittelsinn sowie Aura gelegen. Der Name der kleinen Siedlung geht auf den Mainzer Bischof und Kurfürsten Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim zurück, unter dessen Regentschaft hier in den Jahren 1765 bis 1768 eine Glashütte entstand, deren Betrieb 1826 jedoch eingestellt wurde. Der Name des heutigen, nahegelegenen Walddistriktes Glashüttenberge spiegelt diesen Zeitabschnitt noch heute wider. Seine Baumbestände dienten der Energiebereitstellung für die Glasmacherei.

Auch der Flurname Steinbachtal zeugt von der Geschichte des Ortes, denn die Siedlung ist wesentlich älter und wurde erstmals 1303 unter dem Namen Steinbach erwähnt. Im 16. Jahrhundert wurde die Siedlung vorübergehend aufgegeben und ihr Name veränderte sich.

In den Glashüttenbergen liegt die Waldabteilung Ziegelschlag – hier findet man einen Brunnen, der zur ehemaligen Ziegelhütte gehörte, die 1703 erstmals schriftlich erwähnt wurde. Aufgrund des im Oberboden vorhandenen Tones wurden hier Ziegel gebrannt. Um 1837 begann jedoch der wirtschaftliche Niedergang - Holzmangel durch Raubbau dürfte eine Ursache dafür gewesen sein. 1872 war die Besiedlung gänzlich verschwunden. Der Ziegelschlagbrunnen ist ein übriggebliebenes Relikt, das durch den Forstbetrieb Hammelburg 2008 restauriert und hergerichtet wurde.

Wissenswertes

Neben der kulturhistorischen Bedeutung ist der Ort auch für den Artenschutz bedeutungsvoll. Im Umfeld der ehemaligen Ziegelhütte wurden nach dem Sturmereignis Kyrill viele Feuchtbiotope neu angelegt, die seltene und geschützte Arten beherbergen. Nähere Informationen finden Sie hierzu unter der Rubrik Naturschutzprojekte.  

Anfahrt und Wanderstrecke

Die Wanderstrecke zum Ziegelschlagbrunnen beginnt in Emmerichthal, wo Sie Ihr Auto abstellen können. Westwärts geht es dann zu Fuß auf einem geschotterten Forstweg in den Staatswald. Für die etwa 5,5 km lange Strecke benötigen Sie 1 Stunde und 15 Minuten. Es führen jedoch auch andere und gut ausgeschilderte Wanderstrecken von Mittel- sowie Obersinn, Aura, Mernes oder Burgjoss an die markante Wegekreuzung.