Naturwaldreservat Beixenhart
Das Naturwaldreservat Beixenhart („Groppenhofer und Rieder Leite“) zieht sich südlich der Gemeinde Dollnstein an den mit imposanten Felsformationen durchzogenen steilen Kalksteinhängen des Urdonautales (Wellheimer Trockental) entlang.
Seit 1978 finden im Naturwaldreservat außer der Jagd sowie Verkehrssicherungs- und Waldschutzmaßnahmen keine menschlichen Eingriffe mehr statt.
Bereits damals standen in Teilbereichen des Reservates 150 bis 200 Jahre alte Bäume. Dies war eine günstige Voraussetzung, natürliche Prozesse nicht bewirtschafteter Buchenwälder, wie etwa das Absterben von Bäumen und die natürliche Verjüngung zu beobachten.
Der Besucher des 54,3 Hektar großen Naturwaldreservates kann daher eine gute Vorstellung gewinnen, wie vom Menschen unbeeinflusste Buchenurwälder aussehen können. In Mitteleuropa wären Sie die häufigste Waldform.
Ein besonderes Merkmal des Naturwaldreservates ist das sogenannte Totholz: abgestorbene, umgefallene und verrottende Bäume. Davon gibt es hier weitaus mehr als etwa im bewirtschafteten Wald. Auf zwei Untersuchungsflächen ermittelte man z.B. zwischen 65 und 177 m³ Totholz pro Hektar. Im bewirtschafteten Wald des Forstbetriebs Kaisheim sind es durchschnittlich 14,7 m³/ha.
Totholz ist die Existenzgrundlage vieler Flechten, Pflanzen, Pilze und Tiere. Dem aufmerksamen Besucher dürften am Totholz vor allem die zahlreichen Pilze und die Fraßgänge und Hinterlassenschaften („Bohrmehl“) von holzbewohnenden Tieren auffallen.
Unterschiedlich zersetzte Baumstämme, Äste und Wurzelstöcke sowie die vielfältigen Licht- und Bodenverhältnisse, steile und flache Partien und Felsen bewirken eine große Strukturvielfalt, welche wiederum eine hohe Artenvielfalt nach sich zieht.
Der durch das Reservat führende Jägersteig bietet viele spannende Aus- und Einblicke. Der Charakter des Steiges (streckenweise sehr schmal, steil und rutschig) und das zahlreiche Totholz bergen spezielle Gefahren. Deshalb erfordert die Nutzung des Steiges vom Besucher ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Aufmerksamkeit!
Nähere Informationen finden Sie in der Randspalte!
Die diversen Informationsmedien zum NWR Beixenhart wurden vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten als Zuwendung im Rahmen der besonderen Gemeinwohlleistungen im Staatswald des Freistaates Bayern finanziell gefördert.
Fotos: Günter Heidemeier, Markus Blaschke, Markus Blacek