Platte
Wohl über Jahrhunderte hinweg wurde der "Wilde Wald" am Osthang der Platte auf Grund seiner Unzugänglichkeit und großen Blockfeldern nicht genutzt. Vom Gipfel der Platte aus hat der Besucher einen guten Überblick über den Waldbestand unterhalb des großen Blockmeeres. Der Untergrund des Waldbestandes besteht aus ähnlichen Felsblöcken, wie die angrenzenden Blockfelder. Hier sammelte sich in den Klüften Nadelstreu an, die als Bodensubstrat sehr nährstoffarm und rasch austrocknend ist. Ein dichter Bestand aus Heidelbeer-Kraut bedeckt den Boden. Locker stehen zwischen den Felsen bis zu 250 Jahre alte Fichten, ein sogenannter Fichten-Silikat-Blockwald.
Der Waldbestand repräsentiert den optimalen Lebensraum für Auerhühner, die auf lichte und geschlossene Bereiche angewiesen sind und denen die Heidelbeeren als Nahrung dienen. Auf dem Höhenzug der Platte wurde zugunsten der Auerhühner ein Wildschutzgebiet ausgewiesen. Die Klüfte und Höhlen zwischen den Felsen dienen u.a. Gartenschläfern als Unterschlupf.
Eine weitere Besonderheit ist, dass die Felsen der Blockfelder wie ein Eiskeller wirken, sie konservieren die Winterkälte und geben sie im Sommerhalbjahr nach und nach ab. Dadurch entsteht ein kühles Mikroklima, das Lebensgrundlage für viele Eiszeitreliktarten wie z. B. Insekten und Spinnen ist.