Zu Besuch bei den Jägern der Nacht

Die Zweifarbfledermaus ist keine eigentliche Waldfledermausart und wurde an einem Feldstadel am Waldrand gefunden. Sie bevorzugt Spaltenquartiere und hing in einem Flachkasten des Oberpfälzer Waldvereins.

Fledermausmonitoring am Forstbetrieb Flossenbürg

Ende Juli 2017 hat sich am Forstbetrieb Flossenbürg ein Expertenteam unter der Leitung von Rudi Leitl zusammengetan, um die Fledermauskästen in den Wäldern des Betriebes zu kontrollieren. Das Monitoring wurde in den Revieren Flossenbürg, Georgenberg, Schönsee und Tännesberg – Wildeppenried durchgeführt. Dort befinden sich kartierte Vogel- und Fledermauskästen, die bereits in der Vergangenheit auf die Nutzung durch Fledermäuse untersucht wurden.

Der Forstbetrieb Flossenbürg ist einer der oberpfälzer und mittelfränkischen Betriebe der Bayerischen Staatsforsten, die an diesem groß angelegten Projekt zur Untersuchung der Population der Fledermäuse im Staatswald teilnehmen.

Fledermäuse orientieren sich über Ultraschall und Echolot, sodass es ihnen schwer fällt, neue Quartiere zu finden. Deshalb ist es sinnvoll, Kästen möglichst frei und an Schneisen oder Forstwegen aufzuhängen.

Ziel des Projekts ist es, über 10.000 Kästen zu kontrollieren und dadurch fundierte Aussagen über die Entwicklung und Zustand der Population der unterschiedlichen Fledermausarten treffen zu können. Rudi Leitl aus Amberg ist Fledermausforscher und federführend für die Außenaufnahmen sowie die Auswertung der gewonnen Daten zuständig.

Ausgestattet mit Taschenlampe, Leiter und Toughpad, dem Tabletcomputer, den die Mitarbeiter der Bayerischen Staatsforsten im Außendienst verwenden, machte sich das achtköpfige Team auf. Nicht nur fledermausspezifische Kästen wurden kontrolliert, sondern z. B. auch alte Bayerische Giebelkästen für Vögel. Diese Kästen hängen zum Teil schon mehrere Jahrzehnte und sind somit bekannte Quartiere. In jüngerer Vergangenheit angebrachte Kästen speziell für Fledermäuse wurden entlang von Forstwegen und Waldschneisen angebracht, sodass sie leichter für Fledermäuse auffindbar und anzufliegen sind.

Das FFH – Gebiet „Fahrbachtal“, das zum Revier Schönsee gehört, bot eine freudige Überraschung: dort konnten Christine Franz und Kathrin Weber von der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) neben einer bereits bekannten Fransenfledermaus – Wochenstube zum ersten Mal auch eine Kleinabendsegler – Wochenstube mit insgesamt 17 Tieren nachweisen. Weibliche Fledermäuse finden sich in Sommerquartieren in Gesellschaften zusammen, in denen sie die Jungtiere zur Welt bringen und aufziehen, der Fachausdruck dafür ist Wochenstube.