Waldwirtschaft im Auerwildwald
Das schmale Band zwischen den Bergmischwäldern der mittleren Hanglage und der Latschenzone oberhalb der Waldgrenze ist die natürliche Heimat des Auerwildes. In dieser Höhenlage fühlt sich nur noch die Fichte wohl und bildet natürliche Reinbestände mit spärlicher Waldverjüngung und reichlich Beerkräutern. Das Auerwild findet dort die richtige Nahrung und kann in den lichten Wäldern Feinde früh erkennen und gut fliegen.
Zur langfristigen Sicherung dieses Lebensraumes können forstliche Maßnahmen beitragen. Eine kleinflächige Nutzung schafft „Wärmeinseln“, in denen das Beerkraut und die Waldameisen günstige Lebensbedingungen finden. Dort sind auch die idealen Aufzuchtplätze, weil die Küken Insekten finden und ihr Federkleid rasch wieder trocknet.
Der Forstbetrieb Oberammergau hat durch einen entsprechenden Holzeinschlag die notwendigen strukturellen Voraussetzungen geschaffen. Im sogenannten „Femelschlag“ wurden 2012 im Bereich der „Kuhalm“ bei Graswang im Wald lichtere Stellen geschaffen. Dabei fällt natürlich Astmaterial an, welches für das Auerwild hinderlich sein kann. Der Waldboden wird nämlich sehr intensiv für die Balz, als Brutraum und als Aufzuchtplatz genutzt. Durch die Unterstützung vonseiten des Bergwaldprojekts, einer Freiwilligenorganisation zur Bergwaldpflege, wurde in vielen Arbeitsstunden der sog. Schlagabraum auf Haufen zusammengetragen, ein wertvoller Beitrag zum Schutz des Auerwildes.