Moorrenaturierung Backöfelein
Das Hangmoor in der Abteilung Backöfelein ist eines der wenigen Hangmoore im Fichtelgebirge, das in einer Moorerhebung der Forstdirektion Oberfranken als renaturierungswürdig eingestuft wurde.
Die Fläche liegt auf knapp 1000 m über NN im FFH-Gebiet „Schneebergmassiv und Fichtelseemoor“. Das Moor und der umliegende Wald sind unter dem Namen „Backöfele“ bekannt, der auf eine markante Felsgruppe auf dem Gipfel des Schneebergs zurückgeht. Dorthin sollen sich bereits im Dreißigjährigen Krieg die Bewohner der umliegenden Orte geflüchtet und hier ihr Brot gebacken haben.
Das eigentliche Moor ist seinem Charakter nach ein mit locker stehenden, teils absterbenden Fichten bestocktes Hangmoor. Es besteht aus drei geneigten Terrassen, die durch zwei steile Hangstufen miteinander verbunden sind. Wie nahezu in allen Mooren im Fichtelgebirge wurden auch hier bereits in den zurückliegenden Jahrhunderten Entwässerungsgräben angelegt, um die Flächen zu nutzen und dem Boden mehr Ertragskraft abzugewinnen. Verschont hingegen blieb die Fläche vom Torfabbau. Er lohnte sich nicht, da der Torf nicht mächtig genug und das Gebiet sehr abgelegen war.
Das eigentliche Moor ist 3,4 ha groß. Es ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen und liegt zudem in einem FFH- und Vogelschutzgebiet. Mit einem Bagger wurden im Jahr 2008 in drei Linien quer durch das Moor alle Entwässerungsgräben verfüllt. Die Seitengräben entwässern seither deutlich weniger. Der Hauptgraben entwässert jedoch auch weiterhin noch, was sich wegen des Gefälles im Hangmoor auch nicht vollständig vermeiden lässt. Ein merklicher Wasserrückhalt wurde mit den Verfüllungen jedoch erreicht.
Die Maßnahme ist naturschutzfachlich abgestimmt und genehmigt und wurde vom Forstbetrieb Selb in enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Münchberg, Außenstelle Bad Steben durchgeführt. Die Förderung erfolgte über die Besonderen Gemeinwohlleistungen.