Renaturierung Tongrube
In einer ehemaligen Tongrube bei Seedorf im Landkreis Wunsiedel liegt eine ca. 9 ha große Projektfläche, auf der vorrangig artenschutzfachliche Maßnahmen umgesetzt werden. Auf einer östlich anschließenden Fläche findet weiterhin Tonabbau statt. Andere Teile der ehemaligen Tongrube wurden bereits mit Eiche wiederaufgeforstet.
Um der natürlichen Wiederbewaldung entgegen zu wirken, wurde die aufkommende Vegetation (vor allem Birken und Kiefern) entfernt und der Rohboden wieder freigelegt. Dieser Kampf gegen die Sukzession wird alle paar Jahre auf Teilflächen stattfinden, sodass die Rohbodenarten stets Flächen zur Verfügung haben, um weiterhin existieren zu können.
Das Projekt zeichnet sich als Beispiel dafür aus, wie die Nutzung von Abbauflächen mittels fachkundiger Renaturierung vielen seltenen Arten Nischen öffnen kann. Ohne den Tonabbau hätte es diese Rohböden und die daran gebundenen Arten nicht gegeben. Zahlreiche Arten haben sich hier bereits angesiedelt bzw. positiv entwickelt. Rundblättriger Sonnentau und Sumpfbärlapp sind bereits in größerem Umfang zu beobachten. Seltene Vogelarten kommen ebenfalls vor: Neben der Heidelerche konnte u.a. der Schwarzstorch häufiger angetroffen werden. Auch bei den Insekten sind seltene Arten in diesem naturschutzfachlichen Kleinod vertreten. Beispielhaft können hier der Südliche Blaupfeil und die Blauflügelige Ödlandschrecke genannt werden.
Partner des Forstbetriebs Waldsassen bei diesem Projekt waren die Ortsgruppen des Bundes Naturschutz Tirschenreuth und Wunsiedel sowie das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Münchberg. Dank der sehr guten Zusammenarbeit mit den Projektpartnern konnte das Projekt erfolgreich umgesetzt werden. Teile der Maßnahme wurden vom Freistaat Bayern im Rahmen der Besonderen Gemeinwohlleistungen gefördert.