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Jäger machen sich für Erholungssuchende stark

Das Jagdteam des Forstreviers Behringersdorf hat Sitzbänke und Picknicktische im Reichswald von Wildwuchs befreit. Ihre Hauptaufgabe ist aber der Schutz der jungen Bäume vor zu viel Verbiss durch Rehe. Foto: Kim Jüstl/BaySF

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15. August, Nürnberg - Der Nürnberger Reichswald hat viel zu bieten für Erholungssuchende: Gut erreichbar, stille Wanderpfade, lange Mountainbike-Trails, frische Luft und urige Baumgestalten. Aber auch die Sitzbänke und Picknicktische dort werden von Vielen geschätzt. Das Jagdteam des Forstreviers Behringersdorf hat sich jetzt tatkräftig um die Wald-Rastplätze gekümmert.

Försterin Kim Jüstl, die örtlich zuständige Revierleiterin der Bayerischen Staatsforsten, freut sich über das Engagement ihrer Jägerinnen und Jäger: „Unser Jagdteam umfasst etwa fünfzehn Leute. Ihre Hauptaufgabe ist eigentlich die Bejagung der Wildschweine und vor allem der Rehe.“ Denn nur wenn die Anzahl der Rehe im Revier auf einem waldverträglichen Niveau liegt, können bei den naschhaften Pflanzenfressern beliebte Baumarten wie Eiche und Vogelkirsche erfolgreich aufwachsen.

Gerade angesichts des durch den Klimawandel immer rascher fortschreitenden Absterbens von hitze- und dürreempfindlichen Baumarten wie Fichte und Kiefer ist das Gedeihen solcher klimarobusten Baumarten von größter Bedeutung. Schöner Nebeneffekt: Das Fleisch der fachmännisch erlegten Tiere, das sogenannte Wildbret, ist gesund und schmeckt gut. Passenderweise ist einer aus dem Jagdteam ein für seine Wildbret-Spezialitäten bekannter Nürnberger Sterne-Koch. Wie Jüstl betont, unterstützen die Jäger den Waldumbau nicht gegen Entgelt, sondern in ihrer Freizeit. „Hobby-Jäger“ lassen sie sich dennoch nur ungern nennen: „Richtig ausgeübte Jagd ist ein anspruchsvolles Handwerk, das gelernt und geübt sein will. Wir tragen große Verantwortung.“ merkt Karlheinz Kerscher, der schon langjährig in Behringersdorf jagt, an.

Zuletzt macht dem Forstbetrieb Nürnberg nicht nur der Klimawandel, sondern auch der Fachkräftemangel zu schaffen: Die Waldarbeiter sind stark eingespannt. Sie müssen vom Borkenkäfer befallene Bäume suchen, Mischbaumarten pflegen und Baumnachwuchs für den „Klimawald der Zukunft“ pflanzen. „Da drohte die Pflege der Sitzbänke im Revier ins Hintertreffen zu geraten.“ gibt Kim Jüstl zu. Doch ohne Zutun wachsen Gras und Brennesseln die Wald-Möbel ein. Wenn deren Holz dann immer feuchter wird, werden die Bänke und Tische rasch morsch. Wenig einladend und im schlimmsten Fall sogar gefährlich.

Dankenswerterweise sprang in dieser Situation das Jagdteam ein: Mit Ortskenntnis und dem passenden Werkzeug ausgestattet konnten die Wald-Rastplätze rasch wieder hergerichtet werden. „Diesmal haben sich unsere Jägerinnen und Jäger nicht nur um die Waldverjüngung verdient gemacht, sondern auch für die Erholungssuchenden ins Zeug gelegt – dafür gebührt Ihnen großer Dank!“, so das Resümee der Försterin.