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Ä Tännschen please: Der einzig wahre Weihnachtsbaum

Zahlen und Fakten zum Weihnachtssymbol Nummer 1

Schön grün muss er sein. Und nicht so schnell nadeln sollte er. Und am besten hat er weiche Nadeln, die pieksen nicht so sehr, wenn die Lichterkette befestigt wird. Oder kommen doch Kerzen dran, wie früher?

Um den Weihnachtsbaum als solchen ranken sich vielen Mythen und Legenden. Woher kommt überhaupt der Brauch, sich einen Baum ins Zimmer zu stellen? Welcher Baum ist der beliebteste? Wie bekommt man ihn in die eigenen vier Wände? Und vor allem, wie lange bleibt er eigentlich stehen? Wir wollen an dieser Stelle versuchen, ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen:

Der Weihnachtsbaum im Wohnzimmer: Woher stammt der Brauch?

Woher der Brauch kommt, sich überhaupt einen Weihnachtsbaum ins Zimmer zu stellen, dazu gibt es verschiedene Aussagen: Am häufigsten hört man, dass der erste geschmückte Weihnachtsbaum bereits 1510 in Riga auf einem öffentlichen Platz aufgestellt wurde. Etwa zur selben Zeit stand auch schon ein Weihnachtsbaum im Straßburger Münster. Und im badischen Gengenbach. Und im elsässichen Schlettstadt, dem heutigen Sélestat. Ganz klären werden wir es wohl nie können, denn die Verwendung geschmückter Bäume hat keinen historisch nachweisbaren Anfang, sondern findet in Bräuchen verschiedener Regionen ihren Ursprung. Das wichtigste ist allerdings: heute steht er zur Weihnachtszeit in sehr vielen Wohnzimmern.

Weihnachtsbaum-Statistik: Was steht in deutschen Wohnzimmern?

Allein in Deutschland wurden 2013 laut Hauptverband der Deutschen Holzindustrie rund 30 Millionen Nadelbäume zu Weihnachtsbäumen umfunktioniert. Ein gutes Geschäft für die rund 12.000 deutschen Weihnachtsbaumerzeuger, die laut Schutzgemeinschaft Deutscher Wald rund 80 Prozent der Christbäume liefern und so jährlich rund 700 Millionen Euro umsetzen. Absoluter Spitzenreiter dabei ist die Nordmanntanne mit 76 Prozent. Abgeschlagen auf den Rängen folgen mit großem Abstand Blaufichten (13 Prozent), sonstige Fichten (neun Prozent) und Edel- bzw. Nobilistannen (zwei Prozent). Wir, die Bayerischen Staatsforsten, sind, obwohl größter Waldbesitzer in Deutschland, kein großer Lieferant von Weihnachtsbäumen. Fichten und Weißtannen aus Pflege- und Durchforstungsmaßnahmen sind nämlich weitaus weniger gefragt als eine perfekt gewachsene Nordmanntanne.

Weihnachtsbaum-Schmuck: Was kommt dran an den Weihnachtsbaum?

Nachdem der Baum endlich zu Hause ist – über die Hälfte der Menschen transportieren ihn im Kofferraum oder im Innenraum ihres Fahrzeuges, gefolgt von meist waghalsigen Fuß-, Fahrrad und Dachtransporten –, geht es ans Putzen des Weihnachtsbaums. Oder heißt es etwa doch Schmücken? Egal, Hauptsache es kommen lila Kugeln dran. Und Strohsterne. Ganz wichtig ist auch Lametta. Beim Schmücken des Baums sind der Fantasie oft keine Grenzen gesetzt: rote oder goldene Kugeln kommen wahrscheinlich so schnell nicht aus der Mode. Immer öfter gesellen sich Anhänger aus Naturmaterialien wie Baumrinde, Zimtstangen, Moos oder Beeren dazu. Wer es ausgefallener mag, kann sich gerne auch Meerjungfrauen und Fanartikel bekannter Sportvereine oder Porzellanaccessoires mit aufgedruckten Fotos aufhängen. Zum Thema Lichterkette versus Wachskerze halten wir uns hier lieber raus. Früher wurde der Weihnachtbaum übrigens oft mit Süßigkeiten, Früchten und Nüssen behängt. Und bis ins 20. Jahrhundert hingen die Bäume in zahlreichen Wohnzimmern oft unter der Decke.

Weihnachten ist zu Ende: Wann wird abgeschmückt?

Und irgendwann ist es dann auch vorbei mit der Weihnachtsfeierei. Der Baum kann weg. Aber wann und vor allem wohin? Während er im evangelischen Raum meist am 6. Januar (Fest der Erscheinung des Herrn) abgeschmückt wird, bleibt er in katholischen Gegenden oft bis zum Fest der Darstellung des Herrn (Lichtmess, 2. Februar) stehen. Jedenfalls das, was von ihm übrig ist. Denn selten ist der Baum eine Woche nach dem Heiligen Abend noch das, was er zur Bescherung war. Eine Berührung und es rieselt. Sie kennen das. Ausgediente Christbäume werden teilweise gesammelt und im Osterfeuer verbrannt – die letzten dann sogar direkt aus dem Wohnzimmer der traditionellsten Traditionalisten. Nicht verkaufte Weihnachtsbäume landen oft im Zoo oder Zirkus und dienen Elefanten und anderen Tieren als Nahrung und Spielzeug.

Egal, welchen Baum Sie nun kaufen, wie Sie ihn transportieren oder schmücken und wie lange Sie ihn stehen lassen. Wir, die Bayerischen Staatsforsten, wünschen Ihnen eine wunderschöne Weihnachtszeit, ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!