Bergwald hilft mit Sicherheit
Aktion Schutzwald 2017 startet
Wer den Bergwald pflegt und den Schutzwald saniert, benötigt einen langen Atem, viele hunderttausend Jungbäume – und an einigen Stellen Schwindelfreiheit. Die Pflege der alpinen Wälder ist ein mühsames Geschäft. Häufig auf kargen Böden, fast immer in steilem Gelände, eben dort, wo Lawinen und Steinschlag drohen. Aber es zahlt sich aus. Weil uns Lawinen erspart bleiben, weil ein robuster Mischwald gefördert wird, weil uns ein gesunder Bergwald viel zurückgibt. Vor allem Sicherheit.
Rund 160 000 Hektar Bergwald bewirtschaften die Bayerischen Staatsforsten zwischen den sanften Voralpengipfeln bei Oberstaufen im Westallgäu und den hochalpinen Steilhängen im Berchtesgadener Land. Fast zwei Drittel dieses Bergwalds erfüllen die Funktion des Schutzwalds, für Wege und Straßen, für Infrastruktur und Siedlungen, für Urlaubsorte und Naherholungsgebiete. Den Schutzwald erhält man am besten mit geeinten Kräften. Deswegen gibt es seit über 30 Jahren die Aktion Schutzwald, bei der sich der Deutsche Alpenverein gemeinsam mit den Bayerischen Staatsforsten und der Bayerischen Forstverwaltung für den Schutzwald in den bayerischen Alpen einsetzt. Viele hundert Freiwillige helfen seitdem, den Bergwald zu verjüngen und zu sanieren, Jagdeinrichtungen zu bauen und instand zu halten. Denn immer noch können rund zehn Prozent des bayerischen Schutzwalds ihre Funktion nicht ausreichend erfüllen. Es gibt weiterhin viel zu tun. Dort oben – für uns alle weiter unten.
Anmeldungen für 2017 laufen!
Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Aktion Schutzwald helfen fünf Tage lang unter fachlicher Anleitung in der alpinen Schutzwaldpflege und -sanierung mit: Sie pflanzen Bäume, pflegen Zugangswege, bauen Hochsitze, räumen Sturmflächen oder helfen in der Jungwaldpflege.
Während dieser Woche haben die Frauen und Männer eine hervorragende Möglichkeit, die Alpen und den Bergwald einmal aus ganz anderer Perspektive kennen zu lernen und einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. An der Aktion Schutzwald beteiligen sich pro Jahr insgesamt rund 130 Helferinnen und Helfer.
Die Termine finden Sie in unserem Veranstaltungskalender.
Wer kann teilnehmen?
An der Aktion Schutzwald können Frauen und Männer ab 18 Jahren, DAV-Mitglieder und Nicht-Mitglieder teilnehmen. Die Anmeldung ist als Einzelperson oder kleine Gruppe möglich. Hunde müssen leider zu Hause bleiben.
Da die Arbeiten in steilem Gelände und abseits der Wege stattfinden, müssen alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen trittsicher sein.
Ablauf der Woche:
- Sonntag: Anreisetag
- Montag: Einführung in die bevorstehenden Arbeiten durch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Forstbetriebes bzw. des AELF und Beginn der gemeinsamen Tätigkeiten
- Im Lauf der Woche: Fachexkursion seitens Fachstelle für Schutzwaldmanagement oder Forstbetrieb
- Freitag, früher Nachmittag: Aktionsende und Abreise.
Unterkunft:
Unterbringung in der Regel in einfachen Hütten (Kochgelegenheit, Matratzenlager, Plumpsklo, Strom oder Gas, Waschgelegenheit) der Bayerischen Staatsforsten und Selbstversorgung.
In manchen Fällen erfolgt die Unterkunft in bewirteten Hütten des DAV oder in anderen geeigneten Unterkünften (Ferienwohnung, Gasthaus).
Ausrüstung:
Ins Gepäck müssen ein Schlafsack, ein Leintuch (Hüttenschlafsack reicht nicht) und wetterfeste Kleidung.
Bergstiefel mit harter Profilsohle für Arbeiten in weglosen Hängen sind unbedingt notwendig (Trekkingschuhe reichen nicht)!
Engagement für einen starken Schutzwald
Ohne Schutzwälder wären weite Teile der Bayerischen Alpen unbewohnbar und Lawinen sowie Muren hätten freie Bahn. Immerhin rund 1,3 Millionen Menschen leben und arbeiten im bayerischen Alpenraum, dazu kommen jährlich mehr als vier Millionen Urlaubsgäste. Sie alle sind auf intakte Bergwälder angewiesen, die ihre Schutzfunktion, Erholungssuchenden Raum für die jeweilige Betätigung bieten und gleichzeitig den nachwachsenden Rohstoff Holz liefern.