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Der Wald und seine Funktionen

Warum Wald jedem gut tut

Gründe für einen Waldbesuch gibt es viele. Ein naheliegender für uns ist natürlich ganz profan: Arbeit. Holzernte, Wegebau, Jagd und vieles mehr. Wald ist Arbeitsplatz. Wald ist aber natürlich noch viel mehr: Wer nur zum Riechen, Hören oder Fühlen in den Wald kommt, will sich dort erholen, die Akkus aufladen und sich etwas Gutes tun. 

Recht so. Wahrscheinlich gibt es kaum bessere Plätze dafür als den Wald, wenig schönere Orte für einen Spaziergang. Und das ist nicht nur gefühlt so: Es gibt Untersuchungen, die belegen, dass ein Spaziergang im Wald erholsamer ist als ein Spaziergang in der Stadt. Genauso gibt es Studien, die belegen, dass das Hauptprodukt des Waldes, das Holz, dem Menschen gut tut. Wer mit Holz wohnt, wohnt angenehm und gesund.

Wald tut uns gut! Aber wie genau eigentlich?

 

Waldklima – etwas ganz Besonderes

Im Wald herrscht ein anderes Klima als in der freien Landschaft. Im Wald ist es kühler, die Kronen der Bäume schützen vor direkter Sonneneinstrahlung und die Luftfeuchtigkeit ist durch die Verdunstung der Bäume erhöht. Waldbesuche steigern das Wohlbefinden und fördern die körperliche, mentale und soziale Gesundheit.

Waldluft enthält extrem wenig Straub, die Werte sind ähnlich niedrig wie am Meer oder auf höheren Bergen. Verglichen mit der Stadtluft sind die Werte um mehr als 90 % Prozent besser. Bis zu 50 Tonnen Ruß und Staub kann ein einziger Hektar Wald pro Jahr aus der Atmosphäre filtern. Derselbe Hektar Wald produziert zudem zwischen 15 (Laubwald) und 30 Tonnen (Nadelwald) Sauerstoff. Dass Waldluft vom Menschen als angenehm empfunden wird, hat vermutlich damit zu tun. Ganz sicher spielen aber andere positive Auswirkungen auf den Organismus eine Rolle.

Bäume geben sogenannte Terpene und ätherische Öle ab, die nicht nur frisch, würzig und angenehm riechen, sondern auch heilsam für die Bronchien sind. Das liegt an der Fähigkeit von ätherischen Ölen, Bakterien, Keime und sogar Viren zu bekämpfen. Wer einen ordentlichen Katarrh hat, greift zu einschlägigen Erkältungstees. Viele dieser Heißgetränke machen sich die ätherischen Bestandteile zunutze, um Schleim zu lösen und Bakterien loszuwerden.

Wald ist gut für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden!

 

Bewirtschafte Wälder – gut für Mensch und Natur

Wir bewirtschaften die Wälder im Sinne einer umfassenden Nachhaltigkeit und nutzen stets weniger als nachwächst, um auch den nächsten Generationen einen angenehmen Waldspaziergang zu ermöglichen. Der Naturschutz ist dabei selbstverständlich fest in unserer täglichen Arbeit verankert. Bayerns Wälder sind ein unschätzbares Refugium für viele Tier- und Pflanzenarten. Diese Vielfalt zu erhalten und zu mehren, ist eine unserer wichtigsten Aufgaben.

Durch unsere sogenannte integrative und naturnahe Forstwirtschaft, die Schützen und Nutzen miteinander verbindet stellen wir den Rohstoff der Zukunft bereit: Holz ist ökologisch, nachhaltig erzeugbar und wächst quasi vor unserer Haustür. Und: Der Wertstoff Holz ist der Ausgangspunkt eines bedeutenden Wirtschaftsprozesses. Im Cluster Forst- und Holzwirtschaft, zu der auch die Holz bearbeitende Industrie (Sägewerke, Holzwerkstoffindustrie), die Holz verarbeitende Industrie (z.B. Möbelindustrie), das Holzhandwerk, die Papierwirtschaft, das Verlage- und Druckereigewerbe und die energetische Holznutzung gehören, sind über 190.000 Menschen in Bayern beschäftigt. Die Forst- und Holzwirtschaft ist somit einer der größten Arbeitgeber im Freistaat Bayern – besonders in den ländlichen Räumen hat das Cluster eine erhebliche Wirtschaftskraft. Untersuchungen zufolge liegt der Umsatz des Sektors Forst und Holz bei jährlich über 38 Milliarden Euro.

Wald ist gut für die Wirtschaft!

 

Höher, schöner, normaler – Holzbau nimmt Fahrt auf

Wer dachte, dass die Möglichkeiten des Werkstoffs Holz gut erforscht und seine Einsatzmöglichkeiten weitgehend erschlossen seien, der kann sich derzeit eines Besseren belehren lassen. Gerade der Holzbau hat enorme Entwicklungssprünge gemacht. Aber auch was das Thema Gesundheit angeht, ist Holz einer der Baustoffe der Zukunft.

Vor einigen Jahren war das höchste Holzhaus der Welt acht Stockwerke hoch. Mittlerweile ist die Architektur in neuen Dimensionen angekommen: Derzeit wird in Wien ein 84 Meter hohes Holzhaus, kurz „HoHo“ (für Holzhochhaus) genannt, mit sage und schreibe 24 Stockwerken geplant, 2019 wird es fertig sein. Solche Leuchtturmprojekte sind wichtig, um den Baustoff stärker ins Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit zu rücken.

Viel wichtiger aber sind die vielen „normalen“ Wohnhäuser aus Holz, die mehr und mehr gebaut werden. Dank eines hohen Vorfertigungsgrades ist es möglich, schnell Wohnraum zu schaffen. Gerade auch bei der innerstädtischen Nachverdichtung hat Holz große Vorteile. So lassen sich Holzbaukonstruktionen schnell und trocken montieren. Und Holz ist leichter, Aufstockungen lassen sich so besser realisieren. Änderungswünsche beim Innenausbau können noch relativ spät und ohne großen Aufwand realisiert werden. Gerade bei gewerblichen Bauten ist das in Bezug auf die spätere Vermietbarkeit ein großer Vorteil.  

Zudem bieten Holzhäuser rund fünf Prozent mehr Wohnfläche, weil die Wärmedämmung bereits integriert ist. Vor allem in Ballungsräumen mit hohen Grundstückspreisen ist das nicht unerheblich.

Wald liefert den Baustoff der Zukunft!

 

Wohnklima – Holz wärmt ohne Feuer

Gerade bei Wohnräumen ist das Wohlfühl-Gefühl essentiell, denn durchschnittliche Mitteleuropäer verbringen mehr als 90 Prozent ihrer Zeit in geschlossenen Räumen. Ob das auf Dauer gesund ist, sei dahingestellt. Jedenfalls sollte man die Räume dann so gestalten, dass der Aufenthalt in ihnen möglichst angenehm ist. Bauen mit Holz kann hier gute Lösungen bieten, denn CO2-neutrale Holzbauten sind nicht nur gut für das Klima ganz allgemein, sondern auch für das Wohnklima. Dass „Holz ohne Feuer wärmt“, heißt es ja nicht ohne Grund - allerdings eben nur die Räume, nicht das Klima.

Über das gefühlte Wohlbefinden hinaus hat Holz zudem eine Reihe positiver und messbarer Eigenschaften. Mit einer Vielzahl luftgefüllter Zellen gewährleistet Holz eine hervorragende Wärme- und Feuchtigkeitsregulierung. Holz nimmt die Raumfeuchtigkeit auf, die durch Kochen, Atmen, Waschen etc. entsteht und speichert diese. Ist es dagegen im Raum zu trocken, gibt das Holz die Feuchte wieder ab. Das schont die Atemwege, beugt Erkältungen vor und hilft bei bereits bestehenden Krankheiten wie Asthma.

Glatte Holzoberflächen können zudem bei Allergien hilfreich sein, denn Allergieauslöser wie Hausstaub, Milben oder Pollen lassen sich leichter von den feinporigen Oberflächen entfernen. Darüber hinaus ist massives Bauholz, also das Baumaterial selbst, praktisch frei von Schadstoffen und marktübliche Verbundplatten aus Holz unterschreiten die niedrigste Emissionsklasse. Ferner leitet Holz elektromagnetische Strahlen praktisch nicht, Holzfußböden ohne Belag minimieren zudem die elektrische Aufladung des menschlichen Körpers.

Wald ermöglicht angenehmes und gesundes Wohnen!

 

Holz für Hirn und Hand – „Natürliches“ Spielzeug wieder auf dem Vormarsch

Einem Kind einen Film über Holz zu zeigen ist sicher nicht verkehrt – solange er nicht zu lange dauert. Dasselbe Kind wird aber wesentlich besser erfahren und damit auch lernen, was Holz ist, wenn mehr Sinne beteiligt sind. Wenn das Kind also spielend lernt, wie sich Holz anfühlt, wie schwer es ist, wie es riecht und wie es beim In-den-Mund-Stecken schmeckt. Denn beim Spielen ist das Gehirn aufnahmefähiger, gleiches gilt, wenn das Kind eine positive Grundstimmung und Neugier gegenüber dem Spielgegenstand mitbringt. Was man wissen will, merkt man sich besser.  

Holzpferde, Beißringe, Bauklötze und Kugelbahnen: Es gibt fast nichts, was es nicht aus Holz gibt. Und der Nutzen des Spielzeugs geht weit über den Spielhorizont hinaus. Holzspielzeug, wenn es gut gemacht ist, ist Teil der Alltagskultur, gut gestaltet und langlebig. Wenn am Plastikspielzeug die ersten Ecken abbrechen und das Elektrospielzeug auf dem Wertstoffhof landet, ist Holzspielzeug immer noch im Einsatz, nicht selten über Generationen hinweg. So mancher Holzschlitten, den der Opa einst zu Weinachten bekommen hat, befördert ein halbes Jahrhundert später noch immer die Enkel gepflegt den Berg hinunter.

Wald liefert hochwertige Produkte!

 

Tausendsassa Wald – darum tut Wald jedem gut

Wald und Holz, das zeigt sich also in vielfacher Hinsicht, hat einen positiven Einfluss auf uns und unser Wohlbefinden. Ob als Erholungsort, Arbeitsplatz oder Rohstofflieferant: Wald ist, wenn man richtig mit ihm umgeht, für jeden wichtig. Und damit das auch weiterhin so bleibt, arbeiten wir jeden Tag hart daran.

 Der Bayerische Staatswald ist bei uns in guten Händen!